Neues Testsystem für Zöliakie

Mehr als 250 Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden an Zöliakie. Es handelt sich um eine chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut, die durch den Eiweiß-Kleber Gluten entsteht. Leider existiert keine Heilungsmöglichkeit, daher müssen sich die Betroffenen anders als andere Menschen ernähren. Sie müssen auf den Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln verzichten. Der neue Forschungsverbund GLUTEVIS möchte den Betroffenen helfen. Der Verband forscht an einem neuartigem Testsystem, mit dem auch geringe Mengen an Gluten nachgewiesen werden können.

Die Symptome der Erkrankung

Bauchschmerzen, Migräne, Müdigkeit sind nur einige Symptome, die bei einer Zöliakie auftreten können. Die Betroffenen müssen auf zahlreiche Lebensmittel verzichten, um diese Symptome zu vermeiden. Glutenhaltige Produkte, wie zum Beispiel Hafer, Weizen oder Dinkel, können von Erkrankten nicht angemessen verarbeitet werden. Der Organismus reagiert mit einer Immunreaktion, bei der sich die Dünndarmschleimhaut entzündet. Dabei kann es auf lange Sicht sogar zu einer verschlechterten Nahrungsaufnahme kommen. Die Betroffenen müssen daher auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten. Schließlich können bereits geringfügige Gluten-Mengen zu massiven Beschwerden führen.

Fehlende Analysen

Bislang fehlen der Nahrungsmittelindustrie die Analysemöglichkeiten, mit der selbst geringste Mengen des Gluten erkannt werden können. Mit den derzeitigen Methoden können nur einige Glutenkomponenten nachgewiesen werden. Dies kann zu gefährlichen Fehleinschätzungen führen. So werden gewisse Lebensmittel als Glutenfrei eingestuft, obwohl sie für diejenigen, die an einer Zöliakie leiden, nicht geeignet sind. Der neue Forschungsverbund GLUTEVIS möchte daher neue Analysemöglichkeiten schaffen, mit dem Gluten erkannt werden kann.

Neuer Zusammenschluss

Im GLUTEVIS Verbund haben sich drei industrielle und zwei akademische Partner zusammengeschlossen. Gemeinsam forschen sie nun an neuen Analysemöglichkeiten. Das Ziel ist ein optisches Testverfahren, das auch kleinste Gluten-Komponenten erkennt. Dieses Verfahren wird vor allem im Forschungszentrum Borstel erforscht. Dort wird an Nachweisreagenzien gearbeitet, die in der Lage sein sollen, das Gluten zu erkennen. Die Reagenzien werden in speziellen Einweg-Messkammern mit den Lebensmittel in Verbindung gebracht. Wenn diese Gluten enthalten, wird ein besonders Licht ausgestrahlt, das durch ein kleines Messgerät erkannt wird. Der Projektkoordinator Dr. Andreas Frey ist überzeugt, dass das neue Verfahren der lebensmittelverarbeitenden Industrie nützen würde. Auf diese Weise könne die Verbrauchersicherheit deutlich erhöht werden. In den kommenden drei Jahren werden erste Ergebnisse erwartet. Diejenigen, die an einer Zöliakie leiden, dürften bestimmt von den Forschungen profitieren.

 

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