Besseres Verständnis für die Krankheit
Das Verständnis über die Entstehung der refraktären Zöliakie ist in letzter Zeit fortgeschritten. Durch diese Erkenntnisse konnten Grundlagen für neue und gezielte Therapien entwickelt werden. Auf der 21. UEG-Week (United European Gastroenterology-Week), die in Berlin stattfand, erklärte Dr. Georgia Malamut, dass Erfolg versprechende Ansätze verfolgt werden, die zu einer wirksamen Behandlung oder sogar Heilung dieser Glutenunverträglichkeit führen könnten. Wie diese Krankheit entsteht, konnte bisher nicht verstanden werden, dies hatte zur Folge dass auch keine Therapien zur Behandlung dieser Erkrankung angeboten werden konnten. Wie jetzt erkannt wurde, gibt es zwei unterschiedliche Formen, denen verschiedene Mechanismen zugrunde liegen.
Dauerhafte Entzündung des Dünndarms
Bei Personen, die genetisch entsprechend veranlagt, entsteht durch das Gluten in der Nahrung eine dauerhafte Entzündung des Dünndarms. Zöliakie ist also eine dauerhafte Glutenunverträglichkeit. Stellt der Betroffene seine Ernährung nicht um, erfolgt eine Rückbildung der Dünndarmzotten. Die Dünndarmschleimhaut wird beschädigt und kann nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen. Die Folge davon sind Unterernährung und Mangelerscheinungen. Bekannt sind zwei Formen der Krankheit, Typ 1 geht auf eine Entzündung der Darmschleimhaut aufgrund einer Autoimmunreaktion zurück. Typ 2 ist ähnlich einer Krebsart, dem niedrigmalignen Lymphom. Dabei sammeln sich weiße Blutkörperchen in der Darmschleimhaut an.
Neue Therapien lassen hoffen
Die Möglichkeit einer Vererbung dieser Krankheit innerhalb einer Familie ist häufig. Die Chance bei Verwandten ersten Grades liegt bei etwa zehn Prozent. Es treten vielfältige Symptome auf, Zöliakie kann zu Durchfällen, Appetitlosigkeit, vorgewölbtem Bauch oder auch Erbrechen führen. Nach Ansicht von Dr. Malamut sind in letzter Zeit große Fortschritte hinsichtlich der Klärung erzielt worden, warum sich die Lymphozyten im Darm sammeln. Es hat den Anschein, dass ein Defekt im Mechanismus vorliegt, welcher den normalen Zelltod der weißen Blutkörperchen bewirkt. Mithilfe von Antikörpern Kombination mit einer herkömmlichen Chemotherapie ist eine viel versprechende Maßnahme gegen die Glutenunverträglichkeit in Aussicht, die weiter entwickelt werden muss.