In der Philosophie gibt es seit Langem die Diskussion ob unser Verhalten das Produkt unserer Gene oder sozialer Einflüsse ist. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Auch in anderen Bereichen der Wissenschaft gab es eine ähnliche Diskussion. So schien es, dass Zöliakie, das Resultat von Glutenunverträglichkeit erblich bedingt ist. Allerdings mehren sich die Hinweise, dass auch die Ernährung ein wichtiger Faktor bei dieser Frage ist.
Falsche Empfehlung führte zum Anstieg von Zöliakie Erkrankungen
In der Mitte der 80er Jahre stieg die Zahl der Zöliakie Erkrankungen in Schweden stark an. Dabei litten vor allem Kleinkinder unter der Glutenunverträglichkeit. Vorausgegangen war eine Empfehlung, dass glutenhaltige Babynahrung bereits ab dem vierten Monat Babys gegeben werden kann. Hinzu kam, dass sich das Aufkommen von glutenhaltige Milch in diesem Jahrzehnt verdoppelte. Da Forscher dem Grund der Zöliakie Erkrankungen in der Empfehlung sahen, wurde diese 1996 wieder geändert. Babys sollten nur noch glutenarme Nahrung bekommen. Der Effekt war eindeutig: Die Zahl der Zöliakie Erkrankungen ging zurück. Schuld war also demnach glutenhaltige Nahrung.
Gewöhnen Sie Ihr Kind langsam an gluten Babynahrung
Der Verein Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Müttern, die in der Stillzeit sind, ihren Kindern nur geringe Mengen von glutenhaltige Babynahrung zu geben. Generell sollten Müttern ihren Kindern erst ab dem fünften Monat glutenhaltige Babynahrung geben. So kann sich der Organismus vom Baby an Gluten gewöhnen. Des Weiteren können Sie dadurch, laut DGE, dass Risiko für gluten Erkrankungen bei Ihrem Kind um 50 % senken. Achten Sie darauf, Ihrem Kind in den ersten Monaten keine Lebensmittel zu geben, die Weizen, Roggen oder Gerste beinhalten. Diese Lebensmittel enthalten nämlich Gluten. Generell sollten Sie Ihr Kind frühzeitig untersuchen lassen. Dabei sollten Sie wissen, dass Zöliakie schwer diagnostiziert werden kann. Deshalb ist eine zweite Meinung durchaus hilfreich. Falls Ihr Kind Zöliakie hat, sollten Sie penibel darauf achten, dass es keine glutenhaltige Nahrung zu sich nimmt.