Osteoporose galt lange als eine Krankheit, die überwiegend ältere Menschen betrifft. In den letzten Jahren jedoch erkranken immer mehr, auch häufig junge Menschen an der heimtückischen Knochenkrankheit, welche die Knochenmarkdichte reduziert und die Knochen brüchig werden lässt. Ein Zusammenhang zwischen der Osteoporose und einer Erkrankung der Dünndarmschleimhaut (Zöliakie) wird von mehreren Studien belegt. Immer häufiger stellen Mediziner bei Osteoporose-Patienten eine Zöliakie Diagnose.
Bei anhaltenden Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sollte ein Arzt konsultiert werden
Wer ständig unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, sollte dringend eine Zöliakie Diagnose durchführen lassen, damit die Erkrankung der Dünndarmschleimhaut frühzeitig festgestellt werden und einer Entstehung von Osteoporose wirkungsvoll vorgebeugt werden kann. “Der Laie erkennt die Gefahr oft nicht rechtzeitig, weil er über den Zusammenhang von Osteoporose und einer Zöliakie meist nichts weiß.” – erklärt Professor Heidi-Ingrid Maaroos von der Universität Tartu in Estland. Mittlerweile ist in der Medizin bekannt und auch überzeugend belegt, dass gewisse Zöliakie-Therapien, welche die Verdauung bzw. die Nährstoffaufnahme über die Dünndarmschleimhaut verhindern und einschränken, die Knochengesundheit erheblich beeinträchtigen können.
Die Zusammenhänge zwischen Osteoporose und Zöliakie
Wird bei einem Patienten eine positive Zöliakie Diagnose gestellt, bedeutet dies, dass dessen Dünndarmschleimhaut chronisch erkrankt ist. Ursache dieser Erkrankung ist eine Überempfindlichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten, das vor allem in Lebensmitteln vorkommt, die Getreide enthalten. Diese Unverträglichkeit gegen Gluten bleibt lebenslang bestehen und kann nicht ursächlich behandelt werden. Ist die Dünndarmschleimhaut dauerhaft entzündet, werden die Darmepithelzellen zerstört, wodurch wichtige Nährstoffe und Vitamine unverdaut im Darm verbleiben und vom Organismus nur schlecht aufgenommen werden können.
Da aber gerade Vitamine und Mineralien zur Knochenbildung und zur Erhaltung der Knochengesundheit notwendig sind, kann eine ständige Unterversorgung zu Osteoporose führen. Besonders Kalzium ist für die Knochengesundheit wichtig. Studien an Patienten mit einer Laktose-Intoleranz haben gezeigt, dass diese ein nahezu doppeltes Risiko für Knochenbrüche aufweisen. Auch eine verringerte Konzentration an Magensäure, wie es oft bei Patienten mit Magenschleimhautentzündung beobachtet wird, kann die Aufnahme von Mineralstoffen und Vitaminen erheblich verhindern, was ebenfalls als Ursache für eine Osteoporose angesehen wird.